Beckenbodentraining beugt Beckenbodenvorfall vor

Beckenbodenvorfall ist höchst unangenehm, und kann auch schmerzhaft sein. Und … Beckenbodentraining hilft dem entgegen zu wirken, wenn die Ursache des Beckenbodentrainings in zu schwacher Beckenbodenmuskulatur liegt.

Von der stärkenden Wirkung des Yoga-Beckenbodentrainings können neben Schwangeren auch alle anderen Personen profitieren.

Interessanter Tipp:
Teste das mal: Einfache Beckenboden-Übungen die sich gut in den Alltag integrieren lassen sind eine wichtige Ergänzung zum intensiveren Beckenboden-Training mit Yoga, und können von jedem problemlos regelmäßig geübt werden.

FRAGE

Ich habe eine Frage zum Beckenboden in der Schwangerschaft.

Zur Zeit bin ich in der 26. Woche (6. Monat). Meine Verdauung hat sich durch die Schwangerschaft etwas verändert, manchmal ist der Stuhlgang fester. Und so passierte es gestern Abend, dass ich zu stark presste und sich meine Scheide mehr als tennisballgroß nach unten wölbte.

Ich hatte das Gefühl, als ob die Gebärmutter samt Kind stark nach unten schiebt.

Aus Unsicherheit rief ich den notdiensthabenden Arzt im Krankenhaus an (Gynäkologe).

Dieser riet mir mich auszuruhen und die Füße hochzulegen. Es sei normal, dass sich  in der Schwangerschaft der Beckenboden verändere.

Heute morgen beim weichen Stuhlgang wölbte sich der Unterleib wieder nach unten, aber  weniger. Dennoch habe ich das Gefühl, dass ich die Beschwerden nicht ignorieren darf.

Vielleicht noch ein Hinweis: Bis zu meiner Schwangerschaft habe ich täglich intensives Pranayama geübt inklusive Maha Bandha.

Dann hörte ich von heute auf morgen damit auf und ersetzte die Übungen durch tiefes Atmen im Stehen, die wiegende Palme ohne Anhalten etc. Sonnengrüße und die Rishikeshreihe übe ich leicht abgewandelt noch immer. Monatelanges, tägliches Yoga Nidra habe ich intuitiv vor 2 Wochen erst mal gestoppt.

ANTWORT

Beckenbodentraining beugt Beckenbodenvorfall vor und kann dazu beitragen ihn “zu richten”.

So ein Erlebnis würde mich ganz sicher auch erschrecken.

Deine Reaktion kann ich gut nachvollziehen.

Es ist korrekt, dass sich in der Schwangerschaft die Verdauung verändert, und auch der Beckenboden. Er wird weicher. Das bedeutet aber nicht, das es normal wäre, das er vorfällt.

Ein Beckenbodenvorfall in der von dir beschriebenen Dimension deutet auf eine schwache Beckenbodenmuskulatur und/oder erhöhte Druck-Belastungen hin.

  • Wenn du festen Stuhl hast, pressen musst, dann erhöht das die Wahrscheinlichkeit für solche Vorfälle.
  • Dasselbe gilt bei starker Darmgasbildung, die ebenfalls den Druck im Bauchraum sehr stark erhöht. Dem Druck können die Beckenbodenstrukturen u.U. irgendwann nicht mehr so recht standhalten. (Beckenboden stärken: Tipps)
  • Eine Schwangerschaft stellt auf jeden Fall eine starke Druckbelastung dar.
  • Evtl. hast du von Hause aus weiches Bindegewebe, das leicht nachgibt.
  • Daraus ergibt sich für dich, …

#1 – Achte auf deine Ernährung

Ernähre dich so, das dein Stuhl möglichst weich ist, und es möglichst nicht zu Gasbildung kommt.

Es gibt sehr viele Gewürze die die Gasbildung vermindern helfen. Die nutze in deiner Ernährung. Viele kannst du auch als Tee aufbrühen.

In der Schwangerschaft musst du natürlich ein bisschen genauer schauen was du zu dir nimmst, als sonst. Sehr beliebt ist ein Mischtee aus Fenchel-Kümmel-Anis-Kreuzkümmel.

Du kannst diese Gewürze auch in deinen Mahlzeiten verwenden, oder nach einer Mahlzeit einige Körnchen zerkauen. Das ist unkompliziert und sehr wirkungsvoll.

Falls du Zahnfleischbluten hast, wird das dann gleich mitbehandelt.

Wenn es doch mal zu härterem Stuhl kommt, dann nimm reichlich salzige Trinkbrühe zu dir, mindestens 500 ml pro Tag. Aufgrund des Salzgehaltes bleibt das Wasser im Darm, wird also über den Darm und nicht über die Nieren ausgeschieden, und hält so den Stuhl weich.

Auch die Gasbildung wird durch das veränderte chemische Milieu deutlich reduziert.

Wichtig: Dieser Tipp ist für dich nicht geeignet, wenn du wg. Nierenproblemen oder Bluthochdruck den Salzgehalt deiner Nahrung reduzieren musst.

#2 – Stärke deine Beckenbodenmuskulatur

Tu das, indem du gezielt Beckenbodentraining in deine Yogapraxis integrierst. Das ist am unkompliziertesten. Ein vollständiges Übungsprogramm zur Stärkung des Beckenbodens für Nicht-Schwangere die ihren Beckenboden stärken wollen ist übrigens “Die Magie des Beckenbodens“.

Dieses musst du ggf. an deine Bedürfnisse etwas anpassen. Als Yogalehrerin ist das für dich weiter kein Problem. Als Nicht-Yogalehrerin frage bitte deine Yogalehrerin danach.

Wenn du dein festes Yoga-Übungsprgramm hast, und weist was du üben willst dann kannst du deine gewohnte Yogapraxis du mit reichlich Mulabandha (Beckenbodenkontraktion) ergänzen.

  • Du kannst dir angewöhnen in allen Asanas den Beckenboden mit dem Atemfluss anzuspannen und loszulassen.
  • Insbesondere solltest du viele stehende Asanas wie die Heldenstellungen integrieren, die deutlich fordernd auf Bein- und Gesäßmuskulatur wirken. Sie stärken auch den Beckenboden und stellen ein hervorragendes Beckenbodentraining dar.

Wichtige Hinweise zu weiteren Möglichkeiten den Beckenboden zu trainieren um ihn zu stärken findest du in diesem Blogbeitrag von mir.

#3 – Daraus ergibt sich dieses Yoga-Übungsprogramm

  1. Übe die Heldenstellungen in allen Varianten.
  2. Auch die stehenden Gleichgewichtsübungen, wie der Baum, Tänzer usw. sind hilfreich.
  3. Der Halbmond ist ebenfalls sehr gut.
  4. Ein etwas intensiveres Yoga-Übungsprogramm mit stehenden Asanas findest du in meinem Workshop “Selbstbewusstsein, Herz und klarer Geist” in dem Kapitel wo es um Selbstbewusstsein geht.

Nach der Schwangerschaft stärke deinen Beckenboden mit diesem sehr umfassenden Übungsprogramm Die Magie des Beckenbodens.

Ich wünsche dir eine zukünftig angenehmer verlaufende Schwangerschaft und viel Freude an deinem Dasein als Mutter und Yogini.

 

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Es ist eine tolle Wertschätzung meiner Arbeit, wenn du sie teilst. 😍 😘 🥰